Crowdfunding des Climate Walks

Es ist schon eine Weile her, dass wir den letzten Blogpost veröffentlicht haben. Heute bringt uns ein sehr wichtiges Thema wieder hierher zurück: Unsere Crowdfunding-Kampagne auf EcoCrowd, die zu Beginn dieser Woche gestartet wurde.

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, offen über unsere Gedanken und Überlegungen hinter der Kampagne zu sprechen, und darüber, was Du davon erwarten kannst. Schließlich bitten wir um Geld – Dein Geld – und das kann eine unangenehme Situation sein, für Dich und uns gleichermaßen. Wir möchten jedoch so aufrichtig und offen wie möglich damit umgehen, und Dir hier mehr darüber erzählen.

Was kostet die Welt?

Wenn Du unsere Kampagne gesehen hast, hast du dich vielleicht gewundert: “200.000 Euro?! Wozu brauchen die so viel Geld?”, und wenn Du genau aufgepasst hast, könntest Du hinzufügen: “Nur für das erste Jahr? Das muss doch Betrug sein!”

Zuerst einmal: Es ist definitiv kein Betrug – wir versprechen es. Diese Summe spiegelt in etwa wider, was wir im Jahr 2021 benötigen, wenn wir alles realisieren wollen, was wir uns vorgenommen haben. Zur Erinnerung: Wir wollen die Erfahrungen der Menschen mit dem Klimawandel in ganz Europa sammeln und sichtbar machen, und uns auf ungesehene Orte und ungehörte Stimmen konzentrieren. Dafür müssen wir genau planen, wo wir uns jeden Tag über einen Zeitraum von 18 Monaten und über eine Strecke von etwa 12.000 km aufhalten werden.

Versuche mal, dir für eine Sekunde vorzustellen, wieviel Arbeit dahinter steckt. Ganz im Ernst, versuch es, nur kurz. Spürst du das Kribbeln in den Nerven? Seitdem uns klar geworden ist, was unsere verrückte Idee wirklich bedeutet, spüren wir es auch.

Wir müssen nicht nur Unterkunft, Verpflegung und Notfälle einkalkulieren (es besteht die reale Gefahr, dass wir auf Bären stoßen! BÄREN! Wie bereitet man sich nur darauf vor?!). Hinzu kommt Dokumentation (Filmen, Fotografieren), Durchführung von Workshops mit Partnerorganisationen, Forschung, Kommunikation und die kleine Tatsache, dass wir dabei über 30 km am Tag wandern. Ich hoffe, Du verstehst mich jetzt nicht falsch: Jeder kleine Schritt hin zu unserem Ziel macht uns aufgeregter. Wir lieben es, das alles zu tun, sonst hätten wir es nie so weit geschafft und unseren Verstand dabei behalten.

 

Die Sache ist die: Seit wir angefangen haben, an diesem Projekt zu arbeiten, haben wir das in unserer Freizeit gemacht. In den letzten Monaten haben wir gemerkt, dass es einfach nicht tragbar ist, ein Projekt dieser Größenordnung in unserer Freizeit zu organisieren. So viel zu bewältigen setzt jeden von uns unter Druck, und dieser Druck addiert sich mit dem alltäglichen Wahnsinn diesen Jahres und allem anderen, was in unserem persönlichen Leben vor sich geht.

Des Abenteuers Preis

Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir in der Lage sein, all unsere Zeit und Aufmerksamkeit in dieses Abenteuer zu investieren, weshalb wir es schaffen wollen – oder müssen – unsere Teammitglieder finanziell zu unterstützen. Sollten wir nicht genug finanzielle Mittel aufbringen können, um unsere Mitglieder für ihre harte Arbeit und ihr Engagement zu entschädigen, müssten sie dies neben einem Vollzeitjob tun – und das ist auf Dauer einfach nicht möglich. Warum spreche ich so detailliert darüber?

Weil die Beschäftigung unserer Teammitglieder den größten Kostenpunkt in unserem derzeitigen Finanzplan darstellt. Natürlich sind Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung nicht unerheblich, aber die Beschäftigung wäre der mit Abstand größte Kostenfaktor. Deshalb brauchen wir allein für das erste Jahr 200.000 Euro. Natürlich werden wir alle Möglichkeiten der Finanzierung ausloten, die uns zur Verfügung stehen könnten: öffentliche Mittel, Stiftungen, Unterstützung von Unternehmen – und natürlich Crowdfunding. Letzteres gibt uns nicht nur die Chance, das benötigte Geld aufzutreiben, sondern dabei auch eine Community zu schaffen – was auch einer der vielen Gründe ist, warum wir uns für EcoCrowd als Plattform entschieden haben.

Warum sollte es Dich nun interessieren, ob wir es schaffen oder nicht? Nun, weil wir dieses Projekt nicht für uns selbst machen. Wir machen es, weil wir davon überzeugt sind, dass so etwas eher früher als später passieren muss. Wir sind davon überzeugt, dass wir eine Art von Narrativ brauchen, die in menschlichen Erfahrungen und Emotionen verankert ist, um eine echte Chance gegen den Klimawandel zu haben. Denn nur wenn sich Menschen mit einem Problem identifizieren können, sind sie gewillt, etwas dagegen zu tun – im Kleinen wie im Großen.

Gehen, Zuhören, Erzählen

Der Climate Walk ist unser Weg, dies zu versuchen. Er ist unser Weg, die Menschen in Europa zusammenzubringen, indem wir uns mit ihnen auf Augenhöhe treffen, ihre Geschichten anhören und diese Ernst nehmen. Stell Dir einen Moment lang vor, was der Climate Walk sein könnte. Eine Suche nach Handlungsfähigkeit in ganz Europa. Eine Bewegung einer wachsenden Gemeinschaft für den Wandel, von dem wir alle wissen, dass er stattfinden muss. Ein noch nie dagewesener Akt von Umweltaktivismus. Und dafür brauchen wir Deine Unterstützung.

Wir brauchen aber nicht nur Deine finanzielle Unterstützung, sondern Deine Stimme, Erfahrungen und Dich als Begleiter*in, wenn wir dieses große kollektive Abenteuer beginnen. Im Moment ist aber der beste Weg, wie Du uns unterstützen kannst, ein finanzieller Beitrag auf EcoCrowd. Bitte erwäge also, uns zu unterstützen, und wenn es so weit ist, geh doch mit uns! Wir möchten, dass Du Teil des Climate Walks wirst.

Wir danken Dir von ganzem Herzen und wünschen wunderbare Feiertage. Mögest Du nach all der Verrücktheit des vergangenen Jahres etwas Ruhe und Frieden finden. Bleib gesund und munter, und vergiss nicht: Keep walking!

Alles Gute von den Wanderern von Changing Worlds,
Alexandra, Anna, Eva, Julia, Martin, Martina, Timo, Gerald.

Autor

Portrait von Gerald Hofbauer

Gerald Hofbauer

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About this project

The Climate Walk is a combined research, education and media-art project by the Wanderers of Changing Worlds. It is about walking across Europe to understand regional experiences of Climate Change. It is about listening to local perspectives, learning from them and connecting these stories together to construct a holistic, people-centric understanding of these complex phenomena.
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