ausgeliefert sein…

„Geschafft, am Berg oben, endlich. Verschwitzt und erleichtert schreibt man noch eine freudige Botschaft ins Gipfelkreuzbuch. Nach einer gemütlichen Jause geht’s frohen Mutes weiter, die Wolken am Horizont trüben die Stimmung nicht. Noch nicht. Der Weg am Grat geht nach jedem Hügel weiter, aber die Wolken, die vorher schön weiß und so weit weg waren, werden dunkler und kommen schneller näher als einem lieb ist…

Je länger man geht, desto mehr Zeit hat man darüber nachzudenken, ob man nicht bereits laufen sollte, ob man einem Gewitter hier heroben am Berg standhalten könnte, ob es der letzte Gipfelkreuzbucheintrag gewesen sein könnte…

Nachdem man heil in der Zielhütte angekommen ist, um dort das Gewitter zu überdauern, bleibt neben der Erleichterung ein Gedanke hängen: Ist es diese Angst? Waren es jene Gefahren, welche den Menschen dazu trieben, sich in einen illusorischen Panzer der Sicherheit zu begeben, um alle Hindernisse einzustampfen und Komfort und Sicherheit vor der Unberechenbarkeit der Natur – ja des Lebens selbst – zu suchen?“