Durchs Inntal

Nach meinem persönlichen Start in Innsbruck waren wir größtenteils auf Asphaltboden unterwegs. Sehr viel versiegelte Fläche, Monokulturen, Baustellen, Fabriken und das Dröhnen der Autobahn begleiteten uns durchs Inntal. Es war sehr ungewohnt für mich in Gegenden zu wandern, die ich zum Wandern sonst nicht auswählen würde. Und es war anstrengend dies zu erleben und nicht auszublenden, sondern vielmehr auch gezielt wahrzunehmen und die Kameralinse darauf zu richten. Daher war es für mich eine sehr neue Form des Wanderns: eine Art Wandern mit kritischem Blick. Auch körperlich war es anstrengend – ich habe schnell gelernt, dass Bergschuhe auf Asphaltboden keine gute Kombination sind. Umso mehr habe ich mich gefreut, als wir Teilstrecken des Jakobwegs gingen, die steiler waren und uns in den Wald geführt haben. Die Steigung entschleunigte uns und wir verfielen mehr ins Gespräch. Diese Strecken und die Begegnungen mit inspirierenden Menschen im Inntal habe ich durch den Kontrast zur Anstrengung der anderen Strecken umso mehr schätzen können.“