„Kurz nachdem wir nach einer reibungslosen Anfahrt mit Zug und Gondel und keinen 200m Abstieg im Hannoverhaus angekommen waren, begann es zu hageln. Die Alpenvereinshütte war purer Luxus auf 2.565 m Höhe. Wir konnten das Unwetter durch eine Glaswand betrachten, während unsere Köpfe immer wieder über unseren Handys versanken. Uns fehlte an nichts – wir hatten warmes Wasser, Speisen und Getränke, Strom. Sogar eine stabile Internetverbindung und konnten den “normalen” Alltag weiterführen. Der Blick nach draußen zeigte exponierte, steile, kahle Felsen; Hagelkörner, die gegen die Scheiben flogen, die Häuser im Tal waren beinahe nicht mehr erkennbar. Und doch war uns dieses Gefühl, ein sicheres Dach über dem Kopf zu haben, so nah. Wir mussten nur den Blick vom Fenster abwenden. Die Unterkunft suggerierte uns einen unerwarteten Komfort. Doch wie viel Naturerlebnis ist uns Menschen noch zumutbar war? Wie können uns Naturgewalten noch beeindrucken, wenn wir uns immer in Sicherheit wägen? Wie sehr nimmt sie (die moderne Technik) uns die Angst vor Extremen?“