In einem Ökosystem haben verschiedene Organismen unterschiedliche Aufgaben. Eine hohe Biodiversität verspricht also auch eine funktionale Vielfalt, um Bedrohungen abzuwehren. Je mehr Arten es gibt, die alle anders auf Störungen reagieren, desto höher ist die Chance, dass im Falle einer Katastrophe nicht alle Arten zerstört werden, sondern auch mehr überleben. Nimmt man einen Baustein weg, kann bei großer Vielfalt eine ähnliche Art die Aufgabe vielleicht noch übernehmen oder sich schnell anpassen. Wenn es jedoch jeweils nur eine Art gibt, dann nicht. Das wird vor allem dann ein Problem, wenn es zu Krankheiten oder (natürlichen oder menschengemachten) Umweltkatastrophen kommt. Auf dem Austria Walk konnten wir vor allem Fichtenmonokulturen im Wald und deren höhere Anfälligkeit für Stürme betrachten (R.P., 25.07., 26.07., 30.07., 02.08.). In einem gesunden Ökosystem kommt es nicht gleich zum Kollaps, wenn eine Art verschwindet – jedoch nur in einem gesunden System. Es bedeutet: unsere beste Versicherung, unser bester Schutz gegen große Veränderungen wie den Klimawandel, ist eine diverse und reiche Artenvielfalt.